... Anzeiger

Hanspeter Danuser zum Tamiya Cup 2022 - Das Finale in Lostallo

"Mal verliert man und mal gewinnen die anderen.“ - Otto Rehagel -

Krollig tütet Titel auf souveränste Art und Weise ein

Die Ausgangslage vor dem Rennwochenende und Saisonfinale war klar: TRK muss im Kampf um den Meistertitel a) schneller als Krollig sein und b) hätte sich beim 7. und letzten Lauf der Saison noch ein anderer Fahrer zwischen die Beiden schieben müssen. Tatsächlich schien diese Möglichkeit geboten, denn in Lostallo mischten sich für einmal einige Südschweizer unter die Teilnehmer des Tamiya Cup 2022. Gespannt waren die Fans vor allem auf Vorjahressieger und Hardegger-Bezwinger Daniele Licci, welcher zweifelsohne der Topfavorit auf den Tagessieg gewesen wäre. Allerdings verhielt sich Licci wie eine Postsendung des Onlinedienstes "Meine Sendungen": Grossspurig angekündigt, aber nie eingetroffen. Als die Fans erfuhren, dass die Hauptattraktion nicht auftreten würde, verlangten einige ihr Eintrittsgeld zurück, jedoch nur um dann festzustellen, dass gar keines erhoben wurde. Immerhin, mit Marco Fehr schien wenigstens einer der Einheimischen in die Phalanx der Spitzenfahrer eindringen zu können. Doch würde es ihm auch gelingen, Zünglein an der Waage zwischen den Titelkontrahenten zu spielen? Sollte TRK tatsächlich das grösste Comeback seit Lazarus gelingen?

Die Antwort wird keinen unserer Leser ertaunen, selbstverständlich nicht. Dies lag aber vor allem an der tadellosen Leistung von Krollig, welcher keine Fragen offen liess und einfach mal sämtliche (bedeutenden) Vor- und Finalläufe dominierte. Einzig ein "Krollateralschaden" hätte den "Krollator" noch aufhalten können, doch stattdessen war der Kalchofen aus. Hinter Krollig und Fehr resultierte für TRK zum Saisonabschluss "nur" Platz 3. Vor einem Jahr hätte man im Hause Kalchofner für einen dritten Platz wohl noch das Drittgeborene verkauft. Es spricht jedoch für die Saisonleistungen der Zofinger, dass bei so einer Rangierung leise Enttäuschung aufkam. Doch schon Grossmama Danuser hat gesagt, dass es keine Schande ist, gegen den Besten zu verlieren und egal wie gut du in etwas bist, es gibt 10000 Asiaten die es besser können.

Für die Zukunft ein gutes Zeichen ist, dass der Vizemeistertitel im ersten Moment für keine Begeisterungsstürme gesorgt hat. Der Kampfgeist ist nicht erloschen, der Siegeswille vorhanden. Nati-Rekordtorschütze Alex Frei hat im Moment seiner grössten Niederlage nach dem Eröffnungsspiel der Heimeuropameisterschaften gesagt: "Manchmal fällt man im Leben um. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Man steht wieder auf. Oder man bleibt liegen. Champions stehen auf." Kalchofner wird doch wohl nicht liegen bleiben?